Jahre 1912, 1924, 1936, 1948, 1960, 1972, 1984, 1996, 2008
Man wird im Laufe seines Lebens einige Ratten kennen lernen und sehr wahrscheinlich bemerken dass sich die meisten von ihnen charakterlich sehr ähneln. Nicht alle Zeichen sind so leicht über einen Kamm zu scheren, wie die angriffslustige Ratte. Sie scheint sich wirklich über die ganze Linie, verschiedene Kontinente und sogar Kulturen hinweg konstant zu verhalten. Auch ich gehöre zu einem gewissen Prozentsatz diesem Zeichen an, da ich nahe dem Jahreswechsel geboren wurde. Daher ist es für mich eine besondere Herausforderung, dieses Wesen darzustellen und dabei meine Objektivität nicht zu verlieren.
Der Ratte-Mensch ist ein intrigant. Er möchte stets informiert bleiben und gibt auch gerne Informationen weiter. Kurzum: Er ist auch ein Lästermaul. Er hat keine Schwierigkeiten damit, diese Informationen auch gegen seine Feinde zu verwenden. Er ist eben nicht wie das leidenschaftliche Pferd, das sich auf die Hinterbeine stellt, wenn es wütend ist. Die Ratte, so paradox das auch ist, stellt lieber Fallen, von denen er auch eine Menge benötigt. Denn er hat mehr Feinde, als gute Freunde, da er ein Freidenker und –Redner ist. Denn die Ratte ist ein Zyniker und spricht aus, was er denkt. Er kann sehr diplomatisch und romantisch sein, aber sobald er in Fahrt ist, kann er mit einem einzigen Satz Alles zerstören, was er mühsam aufgebaut hat. Er besitzt die Gabe, seinen Gegnern stets einen Schritt voraus zu sein, eine scheinbare Intuition, die den Ratten hilft, aus den tiefsten Labyrinths wieder herauszufinden. Nicht umsonst hat die Ratte es in der chinesischen Mythologie als Erster geschafft, den Weg zu Buddha zu finden.
Ständig zehrt ihn seine innere Unruhe, auch wenn man ihm es nicht ansieht, da er nach außen einen lustigen und gleichgültigen Eindruck macht. Aber eigentlich macht er sich Gedanken um die sinnvollsten aber auch sinnlosesten Dinge. Ratte-Menschen sind daher oft in Gedanken, wenn man sie beobachtet. Selbst wenn man sich gerade mit ihnen unterhält, bekommt man das Gefühl, sie würden nicht zuhören, sondern über andere Dinge nachdenken. Aber scheinbar beherrscht dieses Wesen tatsächlich eine Art Multitasking, denn es kann Ihnen zuhören und sich gleichzeitig auf andere Dinge konzentrieren. Die Fantasie des Schweine-Jahres, das vor ihm liegt und die Unruhe des Büffel-Jahres, das nach ihm folgt, scheint eine Kombination zu erschaffen, das danach strebt, Erfolg zu haben.
Aber so einfach ist es auch nun wieder nicht mit dem Erfolg. Es wäre auch zu einfach, wenn jeder Ratte-Mensch z.B. Manager werden könnte. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Jedes Zeichen hat einen Vorteil, dass er Nutzen kann und einen Nachteil, das ihn daran hindert, es anzuwenden. Wichtig ist es, an den Nachteilen zu arbeiten und den Vorteilen einfach seinen Lauf zu lassen.
Ein großer Nachteil des Ratte-Menschen ist seine Gutmütigkeit, auch wenn man es ihnen nicht ansieht, aber sie sind doch so nahe dem Schwein geboren. Auch wenn sie äußerlich unangenehme Zyniker und sarkastisch sind, umso weicher ist ihr innerer Kern. Denn wenn er mit jemandem nicht gerade verfeindet ist, dann versucht er es Allen und jedem Recht zu machen und verstrickt sich nicht selten in unmögliche Unterfangen. Leider verspricht er oft und vielen Menschen etwas und gerät nicht selten in Kritik, wenn er – als Folge dessen – nicht Allen gerecht wird. Aber die Ratte ist über jede Kritik erhaben. Die steckt er schnell weg, ohne seine Lektion davon gelernt zu haben. Denn er lebt frei nach dem Motto „was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker“.
Je nach seinem Bildungsstand und seiner Erfahrung gerät er mehr oder weniger in die Klemme. Er wäre gut beraten, einen Affen und einen Drachen als Freund zu haben. Der Affe ist ein kluger und kühler Kopf, der ihn vor manchen Phantastereien warnen kann, auch wenn sich der Affe prächtig über die Phantasie der Ratte amüsiert. Der Drache wäre für ihn ein starker Halt, falls er mal wieder die Orientierung verloren hat und kann ihn wieder auf den rechten Pfad rücken. Mit dem Pferd kann die Ratte leider überhaupt nichts anfangen. Viel zu sensibel und zu Bodenständig empfindet er das Pferde-Wesen. Das würde nur den Ehrgeiz und die Phantastereien der Ratte bremsen.
Seine Phantastereien kennt man gut genug, wenn man lange genug mit einem Rattemensch befreundet ist. Denn er teilt seine Fantasein und Ideen gerne mit seinen Bekannten, wenn ihn etwas beschäftigt, da er nichts gerne lange für sich behält. Leider können ihm die meisten nicht folgen, weil er sehr abstrakte und für Viele nicht einmal vorstellbare Gedanken pflegt. Viele werden ihn wahrscheinlich nicht ernst nehmen aber genau das ist sein Ansporn. Denn er ist am kreativsten und am gefährlichsten, wenn er frustriert ist. Dann entwickelt er eine Kraft, mit der er Berge versetzen und das Unmöglichste möglich machen kann. Hat er allerdings viel im Leben erreicht und wird er deshalb zu sehr ernst genommen, dann könnte er nachlässig werden und würde zu Übertreibungen neigen. Mit ein wenig mehr Diplomatie und Feingefühl und weniger Zorn und Anstrengung könnte er es sehr weit bringen. Vor Allem sollte die Ratte ihre eigene Kreativität nutzen, denn davon besitzt sie eine Menge. Doch ihr fehlt oft das Talent, mit dem Pinsel oder dem Musikinstrument umzugehen, denn sie ist mehr ein kreativer Theoretiker, als ein Multitalent. Sie besitzt viel Fantasie, doch nicht genug Selbstvertrauen, um ihre Kreativität auch vermarkten zu können. Doch wenn eine Ratte aus ihrem Loch krabbelt, dann findet sie meist ein fettes Stück Käse.
Mit dem Geld springt sie genau so leichtfertig herum, wie mit den Gefühlen ihrer Mitmenschen. Sie gibt es gerne aus und erzählt auch gerne, was sie sich geleistet hat. Scheinbar kann sie sich das auch leisten, denn ihr Selbstbewusstsein entsteht nicht grundlos. Eine Ratte findet nämlich meistens einen schnellen Weg heraus aus der Geldnot und hat keine große Schwierigkeiten, Bekanntschaften zu knüpfen, da sie eh nicht viel von innigen Freundschaften hält und sich daher schnell auf fremde Menschen einlassen kann. Das sensible „Geschnatter“ über Freundschaft ist überhaupt nicht ihre Sache. Sie hat auch keine Scheu, in Geldfragen die Eltern, Freunde und Bekannte einzubeziehen und die meisten können sich ihrem Charme eh‘ nicht entziehen.
In der Liebe ist die Ratte, wie auch in allen anderen Bereichen, ein hilfsbereiter Mensch. Sie kritisiert und meckert und kennt tausend Wege, wie es hätte besser werden können aber wird sich letztendlich beugen und alles dafür tun, ihre Partner zufrieden zu stellen. Die Ratte ist ein ordnungsbewusster Mensch doch nicht gerade sehr penibel, was die täglichen Angelegenheiten angeht und wird hier und da etwas schleifen lassen, aber das ist keine Faulheit sondern eine sehr gute Portion Selbsteinschätzung, denn sie erledigt die Dinge nicht nach einer bestimmten Reihenfolge, sondern nach seiner hervorragenden Ratten-Intuition. Sie sollte sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn sie einen Partner hat, den dies ständig nervös macht. Aber hier und da sollte sie schon auf ihren Partner hören denn die Ratte kann auch mal danebenliegen da sie zur Selbstüberschätzung neigt. Einen Ratte-Mensch müssen Sie ab- und zu bremsen, damit die Schäden klein bleiben.
Berühmte Ratten sind: