In der chinesischen Astrologie ist der Mensch angeblich mit einem Tier verbunden, das in seinem Geburtsjahr regiert hat. Von diesen 12 Tieren sind heute noch 11 bekannt und mehr oder weniger verbreitet. Doch der Drache, der passt ganz und gar nicht in diese Gruppe hinein, weil er zu den Fabelwesen gehört. Das könnte verschiede Ursachen haben doch die plausibelste ist folgende. Die chinesische Astrologie wurde zum größten Teil von Kaisern überliefert. Die Vermutung liegt daher nahe, dass ein damaliger Herrscher evtl. unter einem Zeichen geboren wurde, das ihm nur Spott und Hohn eingebracht hätte. Vielleicht war der fabelhafte Drachen ja in Wirklichkeit ein tollpatschiger Bär.
Um den Gedanken fortzuführen: Sowohl der Bär als auch der Drachen existieren beide in der westlichen Welt als Sternbild. In der antiken griechischen Astronomie war der Bär sogar Bestandteil des Drachen, dessen Flügel er bildete (siehe Abbildung 1). Das Sternbild des Bären kennt man heute unter „Ursa Minor“ – der kleine Wagen - und „Ursa Major“ – der große Wagen. Ein Bär in der chinesischen Astrologie würde sich auch wunderbar zu den bestehenden Zeichen - als reales Tier - integrieren. Ein Drachen aber würde alle anderen Tierzeichen dominieren denn er ist glänzender, größer, stärker und vereint viele Eigenschaften der Anderen bereits in sich. Es ist nachvollziehbar, dass ein Kaiser lieber Drache, als Bär war.
Abb 1: Sternenbild Drachen und kleiner Bär
Die Erklärung anhand der Sternenbilder sind nicht das einzige Argument, um den Drachen zurück durch den Bären zu ersetzen. Es gibt auch viele andere Ähnlichkeiten. Menschen, geboren im Jahr des Drachen, sind oft introvertierte Einzelgänger. Sie können sich stundenlang alleine beschäftigen und verspüren keinen Drang zur Kommunikation. Das bedeutet aber nicht, dass sie kein Talent dazu besitzen - im Gegenteil. Wenn sie von etwas überzeugt sind, können sie sehr wohl ihren Worten freien Lauf lassen, wobei sie allerdings laut und euphorisch wirken. Sie sind in der Regel keine guten Allgemeinunterhalter für jede Gesellschaftsrunde doch trumpfen sie zur Höchstform auf, wenn die Stimmung gerade passt.
Sie haben einen Hang zu leckeren Speisen, ähnlich wie der Bär, den man wild in Campingplätzen mit seiner Nase in Rucksäcken rumstochern sieht, auf der Suche nach Leckereien. Denn der Bär kann tatsächlich leichtsinnig werden, wenn es um Nahrung geht. Wilde Tiere würden die Nähe von Menschen nur dann suchen, wenn sie nahe dem Hungerstod wären, doch nicht so bei diesem Artgenossen.
Übertragen auf unsere Mitmenschen ist es so, das „Bär-Geborene“, entweder von ihrer „Esssucht“ so gezeichnet sind, dass sie die „Schnauze“ davon voll haben und meinen, wie gut das Leben auch ohne Essen funktionieren würde und dass ja viel zu viele Menschen zu viel essen oder sie treffen auf ein Exemplar, dass sich schwer zügeln kann, wenn er leckere Speisen sieht. Auf jeden Fall gibt es wenige „Bären-Menschen“, die ihr Essen einfach wie Essen behandeln. Entweder sie sind darin verfallen, oder gerade damit verfeindet.
Aber das sind nicht die einzigen Argumente, bezüglich des Bären. Drachen, also Bären, sind sehr gemütliche und geruhsame Personen. Sie werden diesen Menschen selten Stress und Hektik anerkennen, auch wenn es in ihnen ständig brodelt. Ähnlich wie ein Panda-Bär mit seinem Bambus-Strauch wird man sie häufig gemütlich an etwas kauend (oder sich mit etwas beschäftigend) sehen. Der Bär ist nicht gerade bekannt, für seine Beweglichkeit, auch wenn er vielleicht davon träumt, ein großer Sportler zu werden, so richtig viele Ambitionen besitzen sie nicht. Bären müssen etwas schon wirklich mögen, um sich damit beschäftigen zu können. Sie können ihre Gefühlswelt nicht einfach abschalten und rein für eine Sache einstehen, wie es z.B. der Hundemensch gerne tut. Und die Gefühlswelt des Bären ist vielleicht nicht kompliziert, aber auf jeden Fall sehr tief vergraben. Es lässt Menschen nicht gerne in sein Inneres blicken.
Bären zeigen also nicht gerne Gefühle und ebenso verhält es sich mit dem äußerlich kühlen und introvertierten Drachenwesen. Sie werden sich bestimmt nicht an viele Tierfilme erinnern, in denen das Paarungsverhalten des Bären gezeigt wird. Das liegt mitunter daran, dass Bären-Menschen nicht so offen in zwischenmenschlichen Dingen sind, als z.B. Ihre Gegensatz-Zeichen, die Hunde. Wild herumtummelnde Hunde sind weitläufig bekannt. Das bedeutet aber nicht, dass der Bär keine Leidenschaft besitzt. Im Gegenteil. Sobald er den idealen Partner gefunden hat, kann sein Liebesspiel exzessive Züge annehmen, doch wird er selten mit seinen sexuellen Erfahrungen prahlen, entweder, weil er kaum welche besitzt oder deshalb, weil es ihm zu peinlich ist.